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Mein Alltag vor den großen Ferien

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Um 6:00 klingelt mein Wecker. Mein erster Gedanke: Keine Lust! Will weiter im Bettchen bleiben! Aber die Arbeit ruft. Ich springe aus dem Bett und mache mich fertig. Leider ist mal wieder das Wasser ausgefallen und meine Wasserflasche ist auch leer... wie soll ich nun meinen Kaffee und Haferbrei zubereiten? Fällt wohl heute aus. Die Zähne putze ich noch gerade mit dem Rest Wasser, dass in einem großen Becken gesammelt wird. Ohne Kaffee und demnach total müde verlasse ich also das Haus. Schnell gehe ich noch bei einer Venta auf meiner Straße vorbei, um mir zwei Stückchen Süßbrot zu kaufen, die ich  im Park frühstücke. Im Park warte ich auf den Chicken Bus, der ca. alle 20 min fährt. Nach 10 Minuten komme ich pünktlich an meiner Schule in El Salto an. Ziemlich leer noch. Ein Lehrer ist erst da und vielleicht eine Handvoll Schüler warten bereits vor den Klassenräumen. Aber das liegt nicht nur an der frühen Uhrzeit, sondern auch daran, dass das Schuljahr sich dem Ende nähert und nächs

Darf ich vorstellen...

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Wie ihr vielleicht schon in meinen vorherigen Blogeinträgen mitbekommen habt, bin ich hier in Nicaragua nicht allein. Insgesamt sind wir 6 Freiwillige, die von der Entsendeorganisation IJGD nach San Rafael del Sur geschickt wurden. Wir alle leben in diesem Ort. Jeder in seiner eigenen Gastfamilie. Da wir alle sehr nah beieinander wohnen, verbringen wir viel Zeit zusammen, besuchen uns gegenseitig, machen gemeinsam Ausflüge oder begegnen uns ganz zufällig auf der Straße. Das Problem ist da nur, dass wir viel zu oft deutsch sprechen.  In letzter Zeit versuchen wir aber uns in Gegenwart unserer Gastfamilien auf Spanisch ( wobei es im Endeffekt eher eine Mischung aus deutsch und spanisch ist) zu unterhalten. Insgesamt sind wir 4 Mädels und 2 Jungs. v.l.: Gastbruder von Lena, Lena, Christoph, Robert, Helena, Ich und Nici Lena, Christoph, Helena, Robert und ich sind alle im Sportunterrichtprojekt tätig und arbeiten an verschiedenen Schulen in der Nähe unseres Wohnortes

Krankenhaus, Halloween und mehr

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Unser nächster Trip ging nach Masaya. Anlass war das kulturelle Fest ''Noche de Agüizotes'', das jährlich am letzten Freitag des Oktobers in Masaya stattfindet. Es ähnelt dem  uns bekannten Halloween. Die Menschen verkleiden sich mit gruseligen Kostümen oder schminken ihre Gesichter und ziehen als Parade durch die Straßen. Da ich am Freitag bereits frei hatte, begleitete ich Lena (sie hat Probleme mit ihrer Schulter) in ein Krankenhaus in einer anderen Stadt, da dieses mit einem Röntgengerät ausgestattet ist. Weil wir mit einem sehr überfüllten Krankenhaus und reichlich Wartezeit rechneten, fuhren wir bereits um 6:00 morgens los. Dort angekommen warteten wir nur eine kurze Weile, bis wir freundlich von den Ärzten und Helfern empfangen wurden. So kam es dazu, dass wir viel früher als erwartet mit allem durch waren. Also machten wir zwei uns schon mal  auf nach Masaya, wo wir erstmal nach einem Hostel für 5 Personen suchten. Das Fest lockte natürlich reichlich Tourist

10 nicaraguanische Dinge

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Gallo Pinto: Fast jeden Tag gibt es Gallo Pinto zu essen. Typisch nicaraguanisch. Gallo pinto ist Reis mit roten Bohnen zusammen angebraten. Auf Deutsch ''gefärbter Hahn''. Wasserausfall: Dass das Wasser hier mal für ein paar Stunden ausfällt, passiert sehr häufig. Besonders nach starkem Regen. Das Klo wird dann mit einem Eimer Wasser gespült und auf die Dusche muss erst mal verzichtet werden. Chicken Bus: Mit dem Bus kann man super einfach und günstig durch Nicaragua reisen. Oft sehr überfüllt und holprig. Die Köpfe wackeln, wie bei den Hühnern. Gehupe: Schon morgens um 5:00 kann man es hören. Das Gehupe der Busse, Taxis und Lkw's Müll: Eine eher unschöne typische Sache hier ist die Müllverschmutzung. Anstatt den Weg zum Mülleimer auf sich zu nehmen, landet der Müll einfach auf der Straße oder wird sogar aus dem Bus geworfen. Da hier viel aus Plastiktüten gegessen und getrunken wird, häuft sich da ne ganze Menge an. Zum Glück gib

Mein 19'ter Geburtstag

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Mein 19'ter Geburtstag war ein bisschen anders als sonst. Aufgrund der achtstündigen Zeitverschiebung erhielt ich schon pünktlich um 16:00 nicaraguanischer Zeit die ersten Glückwünsche aus Deutschland. Ich konnte meinen Geburtstag also diesmal länger genießen als sonst. Am nächsten Morgen musste ich aber trotz Geburtstag früh aus dem Haus, denn die Arbeit fällt natürlich nicht aus. Nach meinem Vormittagsunterricht ging ich schnell noch in den Supermarkt, um Süßigkeiten für meine Piñata zu kaufen. Eine Piñata ist ein buntes Tier aus Pappe, das man mit allerlei Leckereien füllt. Zuhause angekommen erhielt ich schon mein erstes Geschenk von meiner Gastschwester. Ein wunderschönes weißes Kleid. Schnell füllte ich die Piñata und machte mich auf zum Park, wo es Internet gibt. Ich versuchte meine Familie zu erreichen und auch auf die vielen herzlichen Glückwünsche aus Deutschland zu antworten. Für einen kurzen Moment wollte ich mich einfach mal nach Deutschland beamen, um m

Aller Anfang ist schwer

Seitdem ich hier in Nicaragua bin, hatte ich bereits ein paar Arbeitstage. Nicht viele, aufgrund der vielen Feiertage, dennoch genug, um schon mal einen Einblick zu gewinnen, was mich das nächste folgende Jahr erwartet. Ich muss gestehen, ich hatte kaum Erwartungen. Ich wusste nicht, was auf mich zukommen würde. Inwiefern ich hier Sport unterrichten werde und welche Gestaltungsmöglichkeiten und Freiheiten mir zustehen. Nun weiß ich es. Wenig Möglichkeiten und doch viel Freiheit. Inwiefern ich den Unterricht hier gestalte ist mir überlassen. So stehe ich ganz alleine vor den mal 4, mal 30 Schülern und versuche irgendwie 45 Minuten Sport zu unterrichten. Doch wie soll das gehen, wenn der Sportplatz ein einziges unebenes Feld ist, die Kinder zum Teil keine Lust haben oder während des Unterrichtes essen, die Jungs nur Fußball spielen wollen und die einzigen Sportmaterialien, die mir zur Verfügung stehen, meine eigenen sind. Es ist nicht leicht. Die Umstände mit der Sprache

Mein erster Schultag

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Es war so weit. Mein erster Schultag als Lehrerin in Nicaragua. Mit dem Taxi fuhr ich am frühen Morgen nach El Salto zu meiner Einsatzstelle. Ich war ziemlich aufgeregt, da ich nicht wusste, was mich erwarten würde. Meine erste Unterrichtsstunde hatte ich mit der ersten Schulklasse. Die Lehrerin stellte mir kurz die 8 Schüler vor, die zum Unterricht erschienen. Während der derzeitigen Feiertage ist es nicht unüblich, dass die Schüler nicht regelmäßig zum Unterricht kommen. So kam es vor, dass der Unterricht auch mal mit gerade 3 Kindern statt fand . Mit den acht Schülern ging es also auf den Schulhof/Sportplatz.  Der Sportplatz Nun hieß es Improvisation, denn Sportmaterialien gibt es nicht. Die Lehrerin stand lediglich am Rande und ließ mich machen. Mit meinen paar Spanischkenntnissen versuchte ich also die 45 Minuten zu füllen. Ich fing mit einer kleinen Aufwärmrunde an. Danach folgte das Spiel ,,Feuer ,Wasser, Blitz“. Dann wollten die Kinder noch Fangen spielen. Und s

Granada

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Unser erster Trip ging ins schöne Granada. Das aufgrund der Feiertage verlängerte Wochenende nutzten wir sechs Freiwilligen, um einen Trip in die nahegelegene Stadt Granada zu unternehmen. Nach einer etwa 3-stündigen Busfahrt kamen wir an und suchten zunächst unser Hostel auf, von dem wir positiv überrascht waren. Endlich mal wieder eine richtige Dusche und ein Waschbecken, manch einer von uns vermisst diese Dinge seit den letzten zwei Wochen. Wir nutzten die Möglichkeit der vorhandenen Küche und kochten uns unser Abendessen selbst. Kompliziert war allerdings, dass jeder irgendwas anderes kochen wollte, sodass am Ende kein freier Topf mehr übrig blieb. Am nächsten Tag teilte sich unsere Truppe. Vier von uns, darunter auch ich, unternahmen eine Tour zu den schönen Granada Isletas. Dies sind ca. 360 kleine Inseln, welche im großen Nicaragua See (Lago Cocibolca) liegen. Mit dem Boot fuhren wir an den vielen Inseln vorbei, sahen Affen, die lediglich auf einer einzigen Insel leben, u

Los geht die Reis(e)

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Die ersten Tage in meiner neuen Heimat Um 4:15 klingelte mein Wecker. Sofort war ich hellwach, denn nun war der Tag gekommen. Am 31.08 ging die Reise los. Nachdem ich schweren Herzens von meiner Familie Abschied genommen hatte, ging ich durch die Türen zum Flughafen. Die darauffolgenden 28 Stunden waren voller Anstrengung. Von Düsseldorf aus ging es nach Amsterdam, Panama und schließlich nach Managua, die Hauptstadt Nicaragua's. Lediglich die Aufregung hielt mich noch gerade so wach, denn Schlaf hatte ich kaum. Auch die zwei Stunden Schlaf auf dem Boden des Flughafens Panama's waren nicht die erholsamsten. Um Mitternacht kamen wir schließlich an und wurden nach und nach bei unseren Gastfamilien abgesetzt. Eine sehr schöne Hilfe für mich war die Anwesenheit meines Vorgängers Christoph, der seinen Aufenthalt in Nicaragua verlängert hatte. So half er mir noch bei den ersten Sprachproblemen und zeigte uns 6 Freiwilligen unsere neue Heimat San Rafael del Sur. Mein erster

Das Vorbereitungsseminar

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Das Vorbereitungsseminar Bevor es für uns Freiwillige los geht, heißt es zunächst 10 Tage an einem Seminar teilzunehmen, das uns auf das kommende Jahr bestmöglich vorbereiten soll. Ohne jegliche Ahnung, was da auf mich zukommt, machte ich mich am 9.Juni  mit weiteren Freiwilligen auf den Weg nach Kassel. Das Seminar fand in einer Jugendherberge abgeschieden von der Zivilisation in einem schönen Waldgebiet statt. Unter den ca. 40 Freiwilligen lernte ich unter anderem auch die Leute kennen, mit denen ich am 31.08 gemeinsam nach Nicaragua fliege. In den 10 Tagen haben wir uns mit Themen wie Rassismus, Gender, Kolonialismus, Kultur und Entwicklung auseinandergesetzt. Ich muss gestehen, in diesen 10 Tagen habe ich wahrscheinlich Lehrreicheres gelernt als in den letzten 12 Jahren Schule. Bei all dem Input war der Kopf meist voll. Doch die TeamerInnen, die sich super um uns gekümmert haben, hatten auch dafür eine Lösung. Mit kleinen Spielen und kreativen Einheiten kam

Wer? Was? Wann? Wo?

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  Hola & herzlich Willkommen auf meinem Blog!   Nun habe ich mich doch dazu entschlossen. Ein eigener Blog. Wieso? Naja, weil ich das womöglich beste, erfahrungsreichste und spannendste Jahr meines Lebens nicht nur für mich behalten kann. 12 Monate voller Erfahrungen, Erkenntnisse, Abenteuer, Spaß und wahrscheinlich auch Traurigkeit.   Mein Name ist Kristin. Ich bin 18 Jahre alt & habe seit Kurzem mein Abi in der Tasche. Schon lange ist es mein Wunsch ein produktives, lehrreiches Auslandsjahr zu machen. Und dieser wird nun wahr! Am 31.08.2017 geht's los. Auf nach Nicaragua. Auf in ein fremdes Land. Auf in einen neuen Lebensabschnitt. Im Herbst letzten Jahres erfuhr ich von der Organisation Weltwärts. Wer noch nichts davon gehört hat: Weltwärts ist ein entwicklungspolitischer Freiwilligendienst, der 2008 durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ins Leben gerufen wurde. Weltwärts ist ein Lerndienst, der sich a