Mein erster Schultag

Es war so weit. Mein erster Schultag als Lehrerin in Nicaragua.
Mit dem Taxi fuhr ich am frühen Morgen nach El Salto zu meiner Einsatzstelle. Ich war ziemlich aufgeregt, da ich nicht wusste, was mich erwarten würde.
Meine erste Unterrichtsstunde hatte ich mit der ersten Schulklasse. Die Lehrerin stellte mir kurz die 8 Schüler vor, die zum Unterricht erschienen.
Während der derzeitigen Feiertage ist es nicht unüblich, dass die Schüler nicht regelmäßig zum Unterricht kommen. So kam es vor, dass der Unterricht auch mal mit gerade 3 Kindern stattfand.
Mit den acht Schülern ging es also auf den Schulhof/Sportplatz. 

Der Sportplatz

Nun hieß es Improvisation, denn Sportmaterialien gibt es nicht. Die Lehrerin stand lediglich am Rande und ließ mich machen. Mit meinen paar Spanischkenntnissen versuchte ich also die 45 Minuten zu füllen. Ich fing mit einer kleinen Aufwärmrunde an. Danach folgte das Spiel ,,Feuer ,Wasser, Blitz“. Dann wollten die Kinder noch Fangen spielen. Und so ging die Zeit doch sehr schnell um. So schnell, dass ich ein bisschen zu spät zu meiner zweiten Unterrichtsstunde kam.
Jetzt war also die dritte Klasse mit eindeutig mehr Schülern dran.
Gleiches Prozedere wie in der ersten Stunde und dazu noch ein Kennenlernspiel, bei dem die Schüler ihren Namen, ihr Alter und ihre Lieblingssportart bestimmen sollten. Als Ball fungierte ein Stift, den die Schüler sich nach und nach zuwarfen.
Nach meinen ersten beiden Stunden war erst mal Pause. Die Kinder kamen auf mich zu, wollten mit mir spielen, umarmten mich herzlich und führten mich herum.
Angesprochen werde ich von meinen Schülern mit ,,Profe“.
Es ist schon ein komisches Gefühl als Sportlehrerin zu arbeiten, ohne eine wirkliche Ausbildung, geschweige denn ein Studium in der Tasche zu haben.
Ich bin ein bisschen überfordert. Schwer fällt mir neben der Sprachbarriere zum anderen auch das Umsetzen von Sportspielen mit einer doch geringen Anzahl von Schülern. Aber mit der Zeit werde ich mich sicherlich an das Lehrerdasein  gewöhnen.
Mein Stundenplan ist leicht überschaubar.
Morgens und Nachmittags habe ich jeweils 2 bis 3 Stunden Unterricht. Dazwischen eine 5stündige lange Pause, die ich zu Hause, mit den anderen Freiwilligen oder im Büro meiner Partnerorganisation ,,Cedru“ verbringe.

Meinen ersten Arbeitstag habe ich also vollbracht. Ich bin gespannt, was die nächsten so bringen werden und hoffe, trotz der wenigen Möglichkeiten einen abwechslungsreichen Unterricht bieten zu können.





Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Aller Abschied ist schwer

Glück im Unglück

Ein ganzes halbes Jahr