Wanderung auf den aktiven Telica

Nach einer langen Busfahrt, auf der wir unter anderem zwei deutsche Mädels kennengelernt haben, kamen wir ( Lena & Ich ) in der schönen Stadt Léon an. Zusammen mit den anderen zwei suchten wir nach unserem Hostel, welches uns auf Anhieb gut gefiel.
Ein Grund, weshalb wir nach Léon fuhren, war der Telica Vulkan. Unser Plan: Den Vulkan besteigen und am Kraterrand nächtigen.
Der Telica ist aktiv, aber es ist dennoch möglich dort auf einem Campingplatz zu nächtigen.
Eine organisierte Tour wollten wir allerdings nicht machen. Zum einen wegen des Preises, zum anderen ist es doch ein viel größeres Abenteuer, den Vulkan alleine zu besteigen. Wobei, alleine waren wir nicht, denn die beiden deutschen Mädels steckten wir mit unserem Plan an und so waren wir schon zu 4.
Mit GPS App (ohne die hätten wir den Weg nach oben niemals gefunden), Proviant und zwei Schlafsäcken ging es dann in der Früh zum Busbahnhof.
Nach einer 30 minütigen Fahrt kamen wir am Eingang zum Naturreservat an. 
Nun ging es los. Die folgenden zwei Stunden ging es durch wunderschöne Landschaft bis zum Rande des Telicas. Dann wurde es anstrengend. Über 1000 Höhenmeter. In der heißen Sonne kamen wir ziemlich ins Schwitzen. Der Gedanke, dass es heute keine Dusche geben wird und wir sparsam mit unserem Wasser umgehen müssen, begeisterte uns nicht gerade.
Total verschwitzt, dreckig und kaputt erreichten wir nach einer weiteren Stunde endlich den Campingplatz.
Dort war bereits eine andere Gruppe, die schon ihre Zelte aufbaute. Darum mussten wir uns nicht kümmern, denn wir hatten keins dabei. Wir entschieden uns, lediglich im Schlafsack unter freiem Sternenhimmel auf der Wiese zu schlafen.
Mit den anderen Leuten liefen wir dann zu einer Höhle, in der ganz viele Fledermäuse hausten und über unsere Köpfe flogen.
Auch eine Schlange lebte dort.

Danach gingen wir weiter zu einem Aussichtspunkt, von dem man einen wunderschönen Sonnenuntergang sehen kann und auch die weiteren bekannten Vulkane der Region. Diese Aussicht werde ich mein Leben lang nicht vergessen. Magisch, irreal und einfach atemberaubend.








Nachdem die Sonne untergegangen war, wanderten wir zum Kraterrand des Vulkans. Vorsicht! Denn einen Schritt zu weit und man landet in der Lava, die man von oben aus sehen konnte.
Mit Handy-Taschenlampe und Gänsehaut ( es wurde immer kälter) kehrten wir wieder zurück zum Campingplatz. Nach unserem 5 Sterne Abendessen, welches Nudeln mit Gurke aus ner Plastiktüte war, und ein paar schönen Gesprächen, legten wir uns schlafen. Leider waren unsere Schlafsäcke nicht so professionell, wie wir es uns erhofften. Es wurde ganz schön kalt und hier und da krabbelte mal ein Käfer in den Schlafsack. Aber wenn man die Augen öffnete, sah man dafür den unbeschreiblich schönen Sternenhimmel. Es war vielleicht nicht die gemütlichste Nacht, aber lustig und abenteuerlich war sie auf jeden Fall.
Zum Sonnenaufgang stiegen wir nochmal auf einen Berg. Auch von dort hatten wir wieder eine wunderschöne Aussicht.
Gegen Mittag waren wir wieder zurück in der Stadt und freuten uns schon auf die lang ersehnte Dusche.

Der Trip zum Telica war eines der, wenn nicht das atemberaubendste Erlebnis meines Lebens, das ich niemals vergessen werde. 
Es sind diese Momente, die unsere Leben gerade so viel lebhafter machen. 
Ich bin so dankbar, all diese schönen Momente hier in Nicaragua erleben zu dürfen und so viele Abenteuer, Erinnerungen und Erfahrungen zu sammeln.




Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Aller Abschied ist schwer

Glück im Unglück

Ein ganzes halbes Jahr